Quellen unseres Wissen 2/2  Die Sunna des Propheten

Quellen unseres Wissen

Unser Wissen über den Islam schöpfen wir aus zwei Quellen: dem heiligen Qur’an und der Sunna des Propheten Muhammad (s). I. Der heilige Qur’an / II. Die Sunna des Propheten

Das Wort Sunna bedeutet ,,Weg“ oder „Vorbild“ und damit ist gemeint: „beispielhaftes Verhalten“. Während der heilige Qur’an das Wort Gottes an die Menschen enthält, hat uns der Prophet Muhammad (s) durch sein beispielhaftes Verhalten – seine Sunna – gelehrt, wie das Wort Gottes im praktischen Leben anzuwenden  ist.  Der Heilige Qur’an schreibt uns das fünfmalige tägliche Gebet und seine Hauptverrichtungen vor, der Prophet Muhammad (s) hat uns gelehrt, wie man es verrichtet. Der Heilige Qur’an trägt uns auf, unseren erworbenen Besitz mit den Bedürftigen zu teilen, der Prophet Muhammad(s) erläutert uns, wovon wir wieviel geben sollen. Du siehst: der Heilige  Qur’an  und die Sunna des Propheten sind engstens miteinander verknüpft. Und so ist es mit vielen Dingen. Sehr oft entnehmen wir dem Heiligen Qur’an was zu tun ist und erfahren aus der Sunna wie es getan wird. Die Berichte der Zeitgenossen des Propheten Muhammad (s) über sein beispielhaftes Verhalten sind uns auf verschiedenen Wegen überliefert und auch niedergeschrieben worden. Aber anders als beim Heiligen Qur’an handelt es sich hierbei nicht um Offenbarung von Gottes Wort. Es sind vielmehr die Berichte der frühen Muslime über das, was sie der Prophet Muhammad (s) über die Anwendung von Gottes Wort im  täglichen Leben gelehrt hat. Als Muslim willst Du auch darüber unterrichtet sein, um nach dem Beispiel des Propheten handeln zu können, wie Allah es Dir im Heiligen Qur’an aufgetragen hat: ,, …und gehorcht  Allah und dem  Gesandten …“  (3:126). Lies also auch immer wieder aus der Sunna des Propheten.² Du siehst: die beiden Quellen des Wissens über den Islam sind eng miteinander verbunden. Beachte dabei aber noch folgendes:

  • Nimm von nun an als Maßstab zur Beurteilung der Dinge diese beiden Quellen an. Wenn Du etwas über den Islam erfährst, frage danach: was sagt der Heilige Qur’an dazu, und was die Sunna des Propheten? So kannst Du erkennen, was dem Islam entspricht. Nimm ein Beispiel: oft wird behauptet, der Islam lehre, die Frau habe keine Seele. Prüfe dies anhand des Heiligen Qur’ans. Du wirst feststellen: es trifft nicht zu. Der Heilige Qur’an und auch die Sunna unterscheiden im Hinblick auf die Seele nicht zwischen Mann und Frau. Nur wenn Du Dich auf Qur’an und Sunna beziehst, kannst Du wirklich und unmissverständlich die Wahrheit über den Islam erfahren.

 

  • Richte Dich aber als Muslim von nun an auch in allen anderen Dingen nach Qur’an und Sunna. Lebe von nun an so, wie Allah es Dir in Seinem Wort aufgetragen und der Prophet es durch seine Sunna gelehrt hat. Beurteile richtig und falsch, gut und schlecht, sinnvoll und sinnlos nach diesen Maßstäben. Es sind die Maßstäbe des Islam, für Dich als Muslim verbindlich. Noch ein Beispiel: jemand mag behaupten, als wirklich nur auf Gott ausgerichteter Mensch solle man ehelos leben. Prüfe dies anhand des Heiligen Qur’ans und der Sunna. Du wirst feststellen: es trifft nicht zu. Qur’an und Sunna lehren, dass die Ehe eine wesentliche Sache für jeden Menschen ist, und dass sie sowohl an sich Gott wohlgefällig ist, als auch zum Gott wohlgefälligen Leben führt.

 

  • Beachte auch, dass die Grundsätze und Regeln aus Qur’an und Sunna ein einheitliches Ganzes darstellen. Das islamische Leben ist allumfassend. Es ist nicht sinnvoll, sich die eine oder andere Sache auszuwählen, und auf den Rest zu verzichten. Dann würden viele der islamischen Grundsätze ihre Bedeutung verlieren, ja sogar Widersprüche entstehen. Nimm das folgende Beispiel: Du liest im Heiligen Qur’an, dass bei der Erbteilung der Frau nur die Hälfte dessen zugesprochen wird, was der Mann erhält (4:12). Wer nicht daran denkt, dass die islamischen Grundsätze wie die Glieder einer Kette sind, wird nun hieraus folgern wollen: Frauen würden Männern gegenüber benachteiligt. Als Muslim wirst Du immer nach der Gesamtheit der islamischen Grundsätze fragen. Wenn Du im Qur’an liest, wirst Du auch feststellen, dass nach islamischer Lehre der Mann immer für die Frau zu sorgen hat, nicht aber die Frau für den  Mann. (2:236 ff.) Frauen haben demnach viel weniger materielle Verpflichtungen als Männer, während Männer ein größerer Erbteil zusteht, damit sie ihren Verpflichtungen, z. B. ihren Frauen und Familien gegenüber nachkommen können. Du siehst: die islamischen Grundsätze sind tatsächlich wie Glieder einer Kette. Jedes einzelne, losgelöste Kettenglied ist an sich zwecklos und  wertlos. Sie bilden nur dann eine feste Kette, die wirklich hält, wenn jedes Glied mit dem anderen fest verknüpft ist. Im Leben als Muslim sollst Du darum auch die islamischen Grundsätze insgesamt verwirklichen, und nicht die eine oder andere Sache, ohne Sinn und Zusammenhang.

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